Gestern Abend Fasnachtsspiel in Lauingen. Die schaurigen Frauen haben wieder die Macht übernommen
Es ist kalt, der Wind pfeift von der Donau her durch die Öffnungen der Stadtmauer. Eine einzige Hexe, die den Winter überlebt hat, liegt entkräftet auf der Lauinger Seebühne und schafft es mit letzter Kraft, ihre „Chefin“, die Oberhexe Schwertgoschin herbeizuhexen.
Die wiederum beschwört den Mond, die Kälte und alles mögliche, mischt Kräuter und Gifte über dem lodernden Feuer, und hext so eine ihrer Schwestern nach der anderen herbei, die der kalten Donau entsteigen, um die Macht zu übernehmen. Die Schar der Buckligen mit ihren eigenwilligen Masken bevölkern schließlich samt „Narrensamen“ die gesamte Bühne.
Seit acht Jahren feiert die Narrenzunft der Laudoniahexen nun schon ihr „Hexenerwecken“ auf der Seebühne, aber noch nie waren so viele Zuschauer gekommen, wie gestern Abend, freute sich Zunftmeister Alex Wild. In Stimmung gebracht wurden sie von den Syrgensteiner Hüttagoischd’r, die in ihren grellroten wallenden Gewändern im roten Dämmerlicht ihr Guggamusik zum Besten gaben.
Alex Wild hatte nach einem ersten dreifachen und kräftigen „Blunz blauz“ in diesem Jahr unter den Gästen auch seine „Patenkinder“, die Narrenzunft Schlaggawäscher“ aus Oberkochen, die Dillinger „Biberstehler“ sowie die Lauinger Waihengoi-Hexen begrüßt. Gleichzeitig machte er Werbung für den nächsten Narrensprung im Kreis, der diesmal in Dillingen stattfindet, und zwar schon am kommenden Sonntag, ab 14.11 Uhr. Lauingens Bürgermeister Wolfgang Schenk dankte der Narrenzunft für ihr Engagement. Sie trage bei vielen Narrensprüngen die gesamte Saison über den Namen der Stadt Lauingen positiv nach draußen.
Text & Bild: Peter von Neubeck | Donau Zeitung