Montag, 11 Januar 2016 13:00

Mit 66 Jahren fängt das Narrenleben an

Die Laudonia feiert eine fulminante Geburtstagsparty und präsentiert eine neue Gruppe.

Alexander Millauer | Donau Zeitung

Es ist kaum zu übersehen, die Zahl 66 hängt zwischen den rot-weißen, welligen Tüchern von der Decke: Die Laudonia feiert Geburtstag. Trotz ihres stolzen Alters ist sie frisch wie eh und je – wie sie am Samstag beim Hofball in der Stadthalle gezeigt hat. Mit Lisa Kreuzer führt die neue Präsidentin der Laudonia durch den Jubiläums-Hofball. „66 Jahre Laudonia, wenn das kein Grund zum Feiern ist“, sagt der Vorsitzende Ralph Mahler.

Dass die Laudonia auch nach all den Jahren nicht auf der Stelle tritt, zeigt sich daran, dass sich sogar eine neue Gruppe gründete: Die Teeniegarde. Zwölf Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren sind dabei. So vielfältig wie die Musik der Klassik-Pop-Band „Adya“, zu der die Teeniegarde tanzt, sind auch die Mädchen selbst. Einige von ihnen standen zum ersten Mal auf der Bühne, andere wechselten von der Kleinen Laudonia oder den Teens4Motion zu der Gruppe.

Umgedrehte Baseballcaps, karierte Latzhosen und Musik von den Fanastischen Vier: Die Teens4Motion machen eine Zeitreise zurück in die 90er-Jahre, als Walkman und Breakdance noch in waren. „Wannabe“ oder „La Vida Loca“ schallen aus den Lautsprechern – miterlebt werden die meisten der jungen Tänzer diese Zeit nicht haben. Doch sie tanzen darauf, als würden sie nie etwas anderes machen. Unter dem Motto „Liebe bringt jedes Eis zum Schmelzen“ zeigt sich der kleine Hofstaat. Prinzessin Chiara I. (Mahler) präsentiert sich wie eine Eiskönigin und Prinz Niklas I. (Konold) rettet sie aus ihrer Einsamkeit im kalten Palast. Die beiden Regenten legen dann einen wahrlich märchenhaften Walzer aufs Parkett.

Als Ramona Streit gefragt wurde, ob sie dieses Jahr als Prinzessin Ramona I. bei der Großen Laudonia auftreten möchte, sagte sie sofort zu. Doch an potenziellen Prinzen mangelte es noch. Bis sie Michael Mayer entdeckte: „Den Michi hab ich gesehen und dachte mir: Das würde gehen.“ Einen klassischen Walzer mit viel Gefühl – Ramona I. in einem wallenden Traum aus schimmerndem Rot – zeigen Prinz Michael III. und Prinzessin Ramona I. dann auf der Tanzfläche. Ungewohnt für die beiden, die eigentlich aus Showtanz und Garde kommen.

Frischer Wind herrscht auch bei der Prinzengarde. Mit Elisabeth Hößler, Stephanie Paduano und Tatjana Bunk sorgen gleich drei neue Trainerinnen für neuen Schwung in der Gruppe. Wofür die Mädchen so hart trainiert haben, das zeigen sie dem begeisterten Publikum. Gegen Ende des Abends heizt der Showtanz noch einmal richtig ein. In „Two Beautys“ erzählt die Gruppe die Geschichte vom hässlichen Entlein. Der Abschlussball an einer Highschool steht kurz bevor. Ein Mauerblümchen, das immer fleißig lernt, gute Noten kassiert, wird von den Mitschülern gehänselt. Bis ihr ein Mädchen zeigt, wie man tanzt. Ihr Selbstbewusstsein wächst, bis sie am Ende selbst im wahrsten Sinne des Wortes auf den Schultern der muskulösen Jungs steht. Frauen, die durch die Luft gewirbelt und wieder aufgefangen werden, Hebefiguren, bei denen drei Tänzerinnen auf den Schultern der Männer stehen – solch einen fulminanten Abschlussball gibt es nur beim Showtanz.

Für die Laudonia war das eine gelungene Geburtstagsparty, findet auch Präsidentin Lisa Kreuzer: „Sie waren die tollsten Geburtstagsgäste, die wir uns wünschen könnten“, sagt sie an die Zuschauer im Saal gerichtet. Landrat Leo Schrell dankt den Mitgliedern der Laudonia für die langjährige ehrenamtliche Arbeit. Mit einer Schokotorte, die zur Melodie von „Mit 66 Jahren fängt das Leben an“ hereingebracht wird, beschenkt die Laudonia ihre Gäste, die noch bis in die frühen Morgenstunden tanzen.

Laudonia

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